Holzschnitzfiguren

Es gibt viele Techniken der Holzschnitzerei, mit denen sich Kunstgegenstände und Alltagsgegenstände herstellen lassen. In diesem Blog möchten wir Ihnen mehr über Holzschnitzfiguren erzählen.

Holzschnitzfiguren

Ein Holzschnitzer beginnt eine neue Schnitzerei, indem er ein Stück Holz in der ungefähren Größe und Form der gewünschten Figur auswählt. Soll die Schnitzerei groß werden, können mehrere Holzstücke zusammenlaminiert werden, um die gewünschte Größe zu erreichen. Die Holzart ist wichtig. Harthölzer sind schwieriger zu formen, haben aber einen stärkeren Glanz und sind langlebiger. Weichere Hölzer lassen sich zwar leichter schnitzen, sind aber anfälliger für Beschädigungen. Jedes Holz kann geschnitzt werden, hat aber unterschiedliche Eigenschaften und Merkmale. Die Wahl hängt von den Anforderungen der Schnitzerei ab: Für eine detaillierte Figur wäre beispielsweise Holz mit feiner Maserung und nur geringer Maserung erforderlich, da eine starke Maserung die Lesbarkeit feiner Details beeinträchtigen kann.
Holzschnitzfiguren

Sobald der Bildhauer das Holz ausgewählt hat, beginnt er mit dem Formgebungsprozess. Dabei verwendet er Hohleisen verschiedener Größen. Ein Hohleisen ist eine gebogene Klinge, mit der sich große Holzstücke problemlos entfernen lassen. Für härtere Hölzer kann der Bildhauer Hohleisen mit stärkeren Schrägen (etwa 35 Grad) und einen Hammer, ähnlich dem eines Steinmetzes, verwenden. Die Begriffe Hohleisen und Meißel können verwechselt werden. Korrekterweise ist ein Hohleisen ein Werkzeug mit gebogenem Querschnitt und ein Meißel ein Werkzeug mit flachem Querschnitt. Professionelle Bildhauer bezeichnen sie jedoch alle als „Meißel“. Für kleinere Skulpturen benötigt der Holzschnitzer möglicherweise ein Messer, für größere Stücke eine Säge. Unabhängig vom ausgewählten Holz oder verwendeten Werkzeug muss der Holzbildhauer immer entweder quer oder mit der Maserung des Holzes schnitzen, niemals gegen die Maserung.

Sobald die grobe Form fertig ist, kann der Schnitzer verschiedene Werkzeuge verwenden, um Details herauszuarbeiten. Mit einem Vierer oder Fluter lassen sich zum Beispiel tiefe Furchen in die Oberfläche machen oder mit einem Geißblatt feine Linien oder dekorative Schnitte. Nachdem die feineren Details hinzugefügt wurden, bearbeitet der Holzschnitzer die Oberfläche. Die gewählte Methode hängt von der gewünschten Qualität der Oberflächenbeschaffenheit ab. Die Struktur flacher Furchen verleiht der Schnitzerei „Leben“ und viele Schnitzer bevorzugen diese bearbeitete Oberfläche. Wenn eine vollkommen glatte Oberfläche gewünscht ist, kann das Glätten mit Werkzeugen wie Raspeln erfolgen. Das sind Werkzeuge mit flachen Klingen und spitzen Zähnen. Riffelwerkzeuge ähneln Raspeln, sind aber kleiner, meist doppelendig und in verschiedenen Formen zum Bearbeiten von Falten und Spalten erhältlich. Das feinere Polieren erfolgt mit Schleifpapier. Zuerst wird grobkörniges Papier mit einer raueren Oberfläche verwendet, anschließend verwendet der Bildhauer feinkörnigeres Papier, das die Oberfläche der Skulptur glatt erscheinen lässt.

Nach Abschluss der Schnitzerei und der Endbearbeitung kann der Künstler das Holz mit verschiedenen natürlichen Ölen wie Walnuss- oder Leinöl versiegeln und färben, um es vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Öl verleiht dem Holz zudem einen Glanz, der durch die Lichtreflexion dem Betrachter hilft, die Form zu „lesen“. Schnitzer verwenden selten Glanzlack, da dieser eine zu glänzende Oberfläche erzeugt, die so viel Licht reflektiert, dass die Form verfälscht werden kann; Schnitzer bezeichnen dies als „Toffee-Apfel-Effekt“. Holzobjekte werden häufig mit einer Wachsschicht veredelt, die das Holz schützt und ihm einen weichen, glänzenden Schimmer verleiht. Eine Wachsschicht (z. B. Schuhcreme) ist jedoch vergleichsweise empfindlich und nur für Schnitzereien im Innenbereich geeignet.
Reliefschnitzerei ist eine Form der Bildhauerei, bei der ein flaches Stück Holz so geschnitzt wird, dass die Illusion einer dreidimensionalen Form entsteht. Der Prozess beginnt mit einem Entwurf aus der Fantasie des Holzschnitzers. Dieser Entwurf wird auf ein Stück Holz übertragen, bevor er auf Transparentpapier übertragen wird. Nach der Übertragung auf Holz wird der Entwurf in einfache Formen zerlegt. Der Schnitzer muss entscheiden, welche Schnitte die gewünschte Perspektive, Tiefe und Illusion erzeugen. Mit verschiedenen Werkzeugen und Techniken erweckt er den Entwurf zum Leben. Das mit Hammer und Meißel entfernte überschüssige Holz verleiht den einfachen Formen Tiefe. Durch Aushöhlen, Schaben und Polieren werden die Details der Tiefe sichtbar. Schon bald entsteht die Illusion einer dreidimensionalen Form. Mit Schleifpapier werden Rückstände vom Hintergrund entfernt. Ein erfahrener Schnitzer schleift nur wenig und überlässt den Werkzeugen die meiste Arbeit. Mit zunehmender Erfahrung wird es ihm leichter fallen, dem Holz seine Schnitzerei zu zeigen. Manchmal erfordert das Holz jedoch eine Änderung des ursprünglichen Entwurfs. Bei einem Fehler hält sich der Schnitzer an folgendes Credo: „Es ist nur ein Stück Holz. Erst wenn man damit fertig ist, wird es zu einem Meisterwerk. Wenn man einen Fehler macht, holt man sich ein anderes Stück Holz.“